Der Pferdezucht-Blog Teil 9: Die Rosse

Die Rosse ist der Zeitraum, in dem eine Stute sozusagen paarungsbereit ist. Der Rossezyklus dauert etwa 21 Tage, wobei dieser in den Wintermonaten häufig ausfällt. Die Natur sorgt auf diesem Weg dafür, dass die Fohlen nach der elfmonatigen Trächtigkeit nicht im kalten Winter geboren werden, wo das Überleben in der freien Natur schwierig wäre. Im Frühjahr werden die Tage länger und wärmer, was dafür sorgt, dass die Rosse wieder einsetzt. Die Rossedauer beträgt fünf bis neun Tage und die Intensität ist von Stute zu Stute sehr unterschiedlich, weswegen es manchmal auch schwierig sein kann, festzustellen, ob eine Stute rossig ist. Rossesymptome können beispielsweise eine Verhaltensänderung der Stute sein, aber auch so genanntes Klemmen beim Reiten. Die Schamlippen sind während der Rosse häufig geschwollen, es kann zäher Schleim aus der Scheide austreten und die Scheidenschleimhaut ist gerötet. Viele Stuten sondern vermehrt Harn ab und blitzen (ruckartiges Öffnen und Schließen) mit den Schamlippen. Nur während der Rosse sind Stuten einem Hengst gegenüber freundlich und heben den Schweif als Signal für ihre Paarungsbereitschaft. Die Ovulation (also das Ausstoßen einer reifen Eizelle aus dem Eierstock) erfolgt ungefähr in der Mitte der Rosse, was für den Besamungszeitpunkt wichtig ist zu wissen. Ein Tierarzt ermittelt den optimalen Zeitpunkt für eine Besamung durch Abtasten oder Ausmessen des Follikels mittels Ultraschallgerät. 

Was dabei genau passiert, erfahrt ihr in der nächsten Woche!