Die Besamung im Natursprung stellt den natürlichen Akt der Bedeckung einer Stute an der Hand oder auf der Weide dar.
Während dieses Vorgehen aus der Vollblutzucht nicht wegzudenken ist, nehmen die Zahlen der Bedeckungen im Natursprung in der Warmblutzucht ab. Dies liegt nicht nur am Verletzungsrisiko, sondern
auch daran, dass es immer einfacher wird, auf Frisch- oder Tiefgefriersamen zurückzugreifen und dann nur noch der Samen und nicht mehr die Pferde transportiert werden müssen. Trotzdem liefern
Bedeckungen im Natursprung die höchsten Trächtigkeitsraten.
Während man bei einer Bedeckung auf der Weide nahezu alles der Natur überlässt und Stute und Hengst eine gewisse Zeit zusammen stehen, findet der Natursprung häufiger an der Hand statt. Hierbei
wird der Hengst geführt und einer Stute, die ebenfalls am Strick gehalten wird, zugeführt. Die Stute entscheidet durch ihr Verhalten während des Abprobierens durch Zuwendung oder Abschlagen, ob
sie paarungsbereit ist oder nicht. Beim Abprobieren wird der Hengst zunächst seitlich herangeführt, wozwischen sich noch eine Wand befinden sollte, damit die Pferde geschützt sind, sofern die
Stute nicht rossig ist und den Deckakt nicht toleriert. Ist die Stute rossig, wird ihr die Zuwendung des Hengstes gefallen und sie wird sich breitbeinig hinstellen, blitzen und Urin absetzen.
Meist lässt sich eine Stute an zwei bis drei Tagen im Abstand von 48 Stunden decken, bevor sie den Hengst abschlägt. Hierbei kann das Verletzungsrisiko minimiert werden, indem die Stute mit
Seilen am Austreten gehindert wird oder ihr eine Schutzdecke angelegt wird. Ebenso kann ein Abstandshalter das Durchdecken und innere Verletzungen der Stute verhindern. Tupferproben verhindern
die Übertragung von Geschlechtskrankheiten.